Einladung
zu einer ganztägigen, kostenlosen Fortbildung für Fachkräfte aus der offenen Kinder- und Jugendarbeit, der Jugendverbandsarbeit, der Jugendsozialarbeit sowie den Hilfen zur Erziehung: 22.7.2020, 10-17 Uhr
„Häusliche Gewalt unter Covid-19
mit Schwerpunkt auf Prävention sexualisierter Gewalt
gegen Kinder und Jugendliche“
Liebe Fachkräfte,
seit dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie steht unser Alltag, unser Privatleben aber auch unsere Arbeit mit Kindern und Jugendlichen vor besonderen Herausforderungen. Viele Angebote der (offenen) Kinder- und Jugendarbeit sowie Projekte an Schulen und Kita, die zum Teil eingestellt wurden, um einer Ausbreitung der Pandemie entgegenzuwirken, werden derzeit wieder gestartet.
Schon jetzt ist absehbar, dass Gewalt in Familien, sowohl gegenüber Partner*innen als auch gegenüber Kindern, zunimmt. Auch wenn repräsentative Studien noch nicht vorliegen, sehen wir einen Fortbildungsbedarf noch während der akuten Zeit der Pandemie sowie eine gute Vorbereitung für die Zeit danach.
Es ist davon auszugehen, dass Anfragen an die Frauenhäuser, Scheidungsraten und der Bedarf an Familien- und Paartherapien nach der Pandemie deutlich steigen werden. Insbesondere gefährdete Kinder und Jugendliche und solche, bei denen sich die Eltern mit einer Betreuung überfordert sehen, haben schwerwiegende Konsequenzen zu tragen. Häufig ist für diese Kinder und Jugendliche ein Jugendzentrum, ein offenes Freizeit- oder Sportangebot oder allein schon der Aufenthalt in Schule oder Kita die einzige Möglichkeit, sich Hilfe zu holen.
Sexualisierte Gewalt als eine Form von häuslicher Gewalt wird in den überwiegenden Fällen von Partnern oder Vätern ausgeübt. Für viele Frauen und Mädchen ist die Bedrohung dort am größten, wo sie am sichersten sein sollten: in ihrem eigenen Zuhause. Zugleich können auch Jungen (und Männer) Betroffene von sexualisierter Gewalt sein.
Der Verein Jungenarbeit Hamburg e.V. bietet u.a. Präventionsprojekte an Schulen zur Thematisierung von sexualisierter Gewalt, Männlichkeiten und Rollenvorstellungen sowie das sexualpädagogische Projekt talk about – Sexualität & Gender an.
Die Fortbildung soll nach einem Einstieg in das Thema „Häusliche Gewalt“ erste Handlungsmöglichkeiten zum Erkennen von sexualisierter Gewalt, zum Verhalten beim Verdacht und zur Intervention aufzeigen. Gleichzeitig vertreten wir die Ansicht, dass die beste Prävention gegen sexualisierte Gewalt eine gute Sexualaufklärung und ein umfangreiches Wissen über den eigenen Körper sowie eine Auseinandersetzung mit Emotionen und Grenzen ist.
Zielgruppe sind Fachkräfte aus der offenen Kinder- und Jugendarbeit sowie alle anderen an Intervention, Schutz und Hilfe Beteiligten. Diese Themen erwarten Sie in der Fortbildung:
Während der Schwerpunkt am Vormittag auf Input und Wissensvermittlung liegt, wird es am Nachmittag darum gehen, Methoden für die eigene Praxis zu erproben, miteinander in einen Austausch zu kommen und eine pädagogische Haltung zu entwickeln.
Die Teilnahme ist kostenfrei!
Termin: Mittwoch, 22.7.2020, 10:00-17:00 Uhr
Referent*innen:
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