Jungenarbeit ist die pädagogische und soziale Arbeit mit Jungen und jungen Männern in der Auseinandersetzung mit individuellen und gesellschaftlichen Vorstellungen von Männlichkeiten bzw. Junge-/Mann-Sein. Dabei werden sie begleitet, ihre bisherigen Rollenvorstellungen und Männlichkeitskonzeptionen zu reflektieren und ermuntert, neue individuelle Wege auszuprobieren.
Für eine detaillierte Auseinandersetzung mit dieser Definition von Jungenarbeit beziehen wir uns als Mitverfasser (einige Gründungsmitglieder des Vereins) auf die ersten Hamburger Leitlinien für eine geschlechtsbewusste Jungenarbeit und geschlechterbewusste Jungenpädagogik (siehe auch: Veröffentlichungen und Berichte aus unserer Arbeit).
Ergänzend zu den Hamburger Leitlinien ist uns wichtig anzumerken, dass es in der Jungenarbeit nicht um eine Dramatisierung (Überbetonung) des Geschlechts als soziale Konstruktion geht.
Selbstverständlich werden Jungen und junge Männer in ihrer Identitätsfindung und in ihrem konkreten sozialen Verhalten auch durch andere gesellschaftliche Kategorien und Konstruktionen geprägt. Daher müssen in der Arbeit mit Jungen bspw. auch Herkunft, Kultur, sexuelle Orientierung, Generation sowie Milieu und ökonomischer Status wichtige Gesichtspunkte sein.
In diesem Sinne begrüßen wir es ausdrücklich, wenn sich die Heterogenität in Jungenarbeitsteams nicht nur in der Zusammenarbeit von Männer und Frauen bzw. in der Bezugnahme auf Mann- und Frau-sein beschränkt.